Köln: 04.–08.10.2025 #anuga

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100 Jahre Tiefkühlung - innovativ, frisch und nachhaltig

Vor 100 Jahren revolutionierte der Biologe Clarence Birdseye die Lebensmittelbranche. Inspiriert von einer Expeditionsreise in die Arktis entwickelte er 1923 die erste Anlage zum Tiefgefrieren von Lebensmitteln – eine der größten Erfindungen der Lebensmittelindustrie. Mit der Methode der Schockfrostung legte er den Grundstein für eine bis heute boomende, weltumspannende Branche.

Das erste tiefgekühlte Gemüse ging 1930 in den USA über die Ladentheke. In Deutschland wurden die ersten Tiefkühlprodukte 1955 auf der Anuga in Köln vorgestellt. Spätestens seitdem ist Tiefgekühltes bei uns heiß begehrt: In Deutschland wurden 2022 fast vier Millionen Tonnen Tiefkühlkost abgesetzt. Schließlich ist bei der gebotenen Vielfalt im Tiefkühlregal für jeden Geschmack sowie jede Ess- und Lebenssituation etwas Passendes dabei. So steigt beispielsweise auch das vegetarische und vegane Angebot kontinuierlich an. In den Tiefkühltruhen deutscher Haushalte finden sich aber insbesondere Backwaren, Gemüse und Tiefkühlgerichte.

Pluspunkte für Minusgrade

Die Schockfrostung gilt bis heute als das schonendste und schnellste Verfahren zur Haltbarmachung von Lebensmitteln. Da die Produkte innerhalb kürzester Zeit auf Minustemperaturen heruntergekühlt werden, bleibt die Zellstruktur intakt. Die Zellaktivität, die zum Verderben führen würde, kommt bei einer Lagerung bei minus 18 Grad Celsius zum Stillstand. So sind die Produkte nicht nur lange haltbar, sondern enthalten nach wie vor wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe, Geschmack und Beschaffenheit bleiben unverändert.

Konservierungsstoffe sucht man bei Tiefkühlkost vergeblich. Die Haltbarmachung der Lebensmittel erfolgt in der Regel ausschließlich durch die physikalische Kraft der Kälte.

Frisch, frischer, tiefgekühlt

Von der Ernte bei optimalem Reifegrad bis zur Schockfrostung und der Ankunft im Tiefkühllager vergehen bei Obst und Gemüse nur wenige Stunden. Frischer geht es also nur aus eigenem Anbau. Dieser ist jedoch saisonal eingeschränkt. Im Gegensatz dazu kann mithilfe von Tiefkühlung eine Vielzahl von Lebensmitteln frisch verarbeitet und auch außerhalb der Saison frisch genossen werden.

Neben ihrer Vielfalt und Flexibilität überzeugt Tiefkühlkost hinaus mit ihrer langen Haltbarkeit und einfachen Zubereitung. Sie ist außerdem bezahlbar und gut portionierbar, wodurch sie seltener weggeworfen werden muss als frische Lebensmittel.

„Damit sind Tiefkühlprodukte wichtige Bausteine für eine sichere Lebensmittelversorgung, eine abwechslungsreiche, saisonunabhängige Küche und eine gesunde Ernährung für die ganze Familie – gerade in unsicheren Zeiten“, betont Sabine Eichner, Geschäftsführerin des Deutschen Tiefkühlinstituts e. V. (dti)

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Nachhaltigkeit – ein heißes Thema in der Tiefkühlwirtschaft

Wie in der gesamten Lebensmittelbranche spielt das Thema Nachhaltigkeit auch in der Tiefkühlwirtschaft eine wichtige Rolle. Im Fokus stehen dabei insbesondere eine höhere Energie- und Ressourceneffizienz, die Reduktion von Treibhausgasemissionen, die nachhaltige Rohwarenbeschaffung und die Bewältigung des demografischen und gesellschaftlichen Wandels.

Die Tiefkühlbranche ist sich ihrer Verantwortung bewusst und sieht Nachhaltigkeit als Chance an – auch, um die Vorteile von Tiefkühlprodukten in einem neuen Licht zu betrachten. Denn egal, ob gesunde Ernährung, schonende Haltbarmachung wertvoller Lebensmittel, die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung und eine Klimabilanz, die keinen Vergleich mit anderen Angebotsformen scheuen muss: Tiefkühlung bietet viele Ansätze, um eine nachhaltige Ernährung zu realisieren.

„Unsere Unternehmen investieren schon lange mit Überzeugung in Umweltmanagementsysteme, Nachhaltigkeitszertifizierung, Energieeffizienz und Klimaschutz. Das dti belegt das mit Leuchtturmprojekten wie zum Beispiel der ersten branchenumfassenden Klimabilanz-Studie durch das Öko-Institut Freiburg im Jahr 2012. Mit der ‚Zukunftswerkstatt‘ hat das dti außerdem 2022 den Startschuss für den Weg der Tiefkühlwirtschaft zur Klimaneutralität gegeben“, erklärt dti-Chefin Sabine Eichner.

Die Zukunft der Tiefkühlindustrie auf der Anuga Frozen Food

Mit Innovationskraft, Kreativität und dem Erfindergeist von Clarence Birdseye nahm die Tiefkühlwirtschaft vor 100 Jahren ihren Anfang. Und auch heute zeichnen diese Eigenschaften die Branche nach wie vor aus. Gepaart mit Nachhaltigkeit und Freude am Fortschritt, sehen die Akteurinnen und Akteure der Tiefkühlwirtschaft in diesen Attributen den Schlüssel, um die Herausforderungen in der Gegenwart und der Zukunft für die Ernährungsbranche anzugehen.

Um diese Herausforderungen und Lösungen geht es auch auf der Anuga Frozen Food , der coolsten Fachmesse unter dem Dach der Anuga. Auch im Jubiläumsjahr der Tiefkühlung wird die Anuga Frozen Food 2023 wieder die Tiefkühlbranche mit dem Handel und dem Außer-Haut-Markt verbinden. Nachdem 1955 auf der Anuga erstmalig die ersten Tiefkühlprodukte vorgestellt wurde, ist sie heute für 600 Unternehmen aus 56 Ländern die führende Exportplattform.

Im Zuge der Anuga ist das Deutsche Tiefkühlinstitut (dti) gemeinsam mit der Lebensmittel Praxis außerdem auf der Suche nach den besten Tiefkühlabteilungen im deutschen Handel. Bis zum 3. Juli konnten sich Supermärkte, Verbrauchermärkte, SB-Warenhäuser und Biomärkte bewerben. Aus den Bewerbungen werden sich neun Nominierte in drei Kategorien (bis 2.000, zwischen 2.000 und 5.000, über 5.000 Quadratmeter) herauskristallisieren.

Am 09. Oktober wird die Jury aus Handel und Industrie die diesjährigen Gewinnerinnen und Gewinner prämieren: Am selben Tag heißt es dann am Abend „Bühne frei“ für die Tiefkühl-Stars des Jahres.