Köln: 04.–08.10.2025 #anuga

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Esskultur im Wandel: Eine neue Ära der Ernährung

17.04.2024

Fleisch: Früher Superfood, heute Problemfood

Fleisch, Milch und Milchprodukte wurden aufgrund des hohen Proteingehalts und der Nährstoffdichte lange Zeit als gesund angesehen. Inzwischen werden sie nicht nur wegen der Massentierhaltung, sondern auch wegen gesundheitlicher und ökologischer Folgen immer mehr hinterfragt. Diese Lebensmittel verursachen nicht nur gesundheitliche Probleme, sondern haben auch ökologische und soziale Auswirkungen. Die Tierwirtschaft hat sich von einer integrierten landwirtschaftlichen Aktivität zu einer eigenständigen Industrie entwickelt, die nur wenig Rücksicht auf artgerechte Haltung und möglichst schonende Schlachtung setzt.

Umwelt- und Tierrechtsbewegungen haben ihren Teil dazu beigetragen, dass die Fleisch- und Milchproduktion in das Bewusstsein der Verbraucherinnen und Verbraucher rückt. Immer mehr Menschen achten darauf, wo ihre Produkte herkommen – und wählen immer öfter (Bio-) Qualität statt Quantität.

Sie entscheiden sich aus ethischen und ökologischen Gründen für eine vegetarische oder vegane Ernährung – eine dringende Notwendigkeit angesichts der Klimakrise. Insbesondere die Rinderzucht ist eine der Hauptquellen für Treibhausgasemissionen, die stark zur globalen Erwärmung beitragen. Die Fleischproduktion erfordert zudem große Mengen an Wasser, Land und Futtermittel. Die Tierhaltung führt durch Exkremente und den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden zu Boden- und Wasserverschmutzungen, die das Ökosystem schädigen und gesundheitliche Auswirkungen auf Mensch und Tier haben.

Stand zu alternativen Proteinen auf der Anuga

Die Planetary Health Diet: Pflanzen im Fokus

Die Veränderung unserer Esskultur wird durch drei Hauptfaktoren vorangetrieben: der wachsenden Plant-based Food-Industrie, der Gastronomie, die pflanzliche Gerichte in den Mittelpunkt stellt und politischer Initiativen wie der Planetary Health Diet . Diese wurde von einer Gruppe unabhängiger Wissenschaftler – der EAT-Lancet Commission – entwickelt und als eine Möglichkeit gesehen, eine ausgewogene und gesunde Ernährung, die gleichzeitig umweltverträglich ist, zu fördern. Im Fokus stehen pflanzliche Lebensmittel, die Reduzierung von tierischen Produkten, nachhaltige Produktion und gesundheitliche Vorteile. Immer mehr Betriebe, aber auch Kitas, Schulen oder Unis bieten auf dieser Grundlage vermehrt vegetarische oder vegane Optionen an und verzichten oftmals sogar ganz auf Fleisch.

Kurswechsel in der Landwirtschaft

Eine sinkende Nachfrage nach Fleisch und Tierprodukten, Klimawandel und eine steigende Weltbevölkerung: All das hat natürlich auch Auswirkungen auf unsere Landwirtschaft. Hier benötigt es einen Kurswechsel weg von der Viehzucht hin zu einer nachhaltigen pflanzlichen Produktion. Auch wenn viele Bauern darauf noch nicht vorbereitet sind.

Insgesamt zeigt sich ein deutlicher Wandel in unserer Esskultur, der von verschiedenen Faktoren wie Umweltbewusstsein, Gesundheitsbedenken und dem Aufkommen pflanzlicher Alternativen vorangetrieben wird.