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Win-win-Situation: Warum Global Player und Start-ups voneinander profitieren

20.04.2023

Nationale Regierungen, multinationale Organisationen und große Unternehmen wenden sich zunehmend an Start-ups, um Innovationen voranzutreiben und Lösungen für das drängende Problem einer nachhaltigen Ernährungssicherung der Welt zu entwickeln. Lebensmittel sollen umweltfreundlich produziert und ökonomisch rentabel sowie sozial gerecht sein. Durch Förderprogramme, Forschungspartnerschaften und Investitionen werden synergetische Beziehungen mit dem Ziel geknüpft, große und kleine Unternehmen dahingehend zu fördern. Innova hat festgestellt, dass sich ein wachsender Trend zu Partnerschaften bei der Verfolgung von Produktentwicklungen und neuartigen Prozessen abzeichnet. Diese Partnerschaften haben sich sowohl für junge KMU als auch für große etablierte Namen in der Lebensmittelbranche als erfolgreich erwiesen.

Start-ups und Branchenführer arbeiten zusammen

Innovative Partnerschaften: Start-ups und Branchenführer arbeiten zusammen, um die Herausforderung einer nachhaltigen und rentablen Lebensmittelproduktion zu bewältigen. (Quelle: Innova Market Insights)

Mehr Innovationen in kürzerer Zeit

Start-ups verfügen oft über ein detailliertes Marktverständnis, um ausgefallene Ideen zu verwirklichen. Allerdings fehlt es ihnen oft an Finanzmitteln, Größe und Marktzugang, um den Mainstream zu erreichen. Große Unternehmen können durch die Zusammenarbeit mit Start-ups das Innovationsrisiko verteilen und gleichzeitig die Entwicklungsrichtung beeinflussen. Dadurch können sie die Geschwindigkeit und den potenziellen Erfolg der Forschung erhöhen, sei es im Bereich neuer Verfahren oder neuartiger Produkte.

Zentrale Vorteile, die sich auch Shoots zu Nutze macht. Shoots ist eine Kooperations- und Beschleunigungsplattform für landwirtschaftliche Innovationen, die von der in chinesischem Besitz befindlichen und in der Schweiz ansässigen Syngenta-Gruppe betrieben wird. Feroz Sheikh, Chief Digital and Innovation Officer von Syngenta, betonte bei der Bekanntgabe der diesjährigen Suche nach Partnerschaften für Unternehmen im Frühstadium: „Wenn Sie eine Idee haben, egal wie verrückt sie klingt, werden Sie bei Syngenta ein offenes Ohr finden.“

Mondelez hat SnackFutures ins Leben gerufen, um bahnbrechende Snack-Marken zu finden, die ihren lokalen Markt verstehen und erfolgsversprechende Erkenntnisse vorweisen können, die zu den neuesten Trends passen. Das Bewerbungsverfahren für das CoLab-Programm von Mondelez in Indien ist derzeit eröffnet. Mondelez sucht bis zu sieben Start-ups im Frühstadium, die Mentoring, Zuschüsse und Kontakte zu Risikokapitalfonds erhalten sollen. Ziel ist es, durch die Verbindung von Unternehmensgröße und lokalem Verständnis neue Snacks zu finden, die den modernen indischen Verbrauchenden besonders ansprechen. Mit seinem Open-Innovation-Programm geht Nestlé noch einen Schritt weiter: "Während des sechsmonatigen Programms 'idea to shop' hat jedes Team uneingeschränkten Zugang zu unserer Infrastruktur sowie zu unserem unübertroffenen wissenschaftlichen, technologischen und geschäftlichen Know-how."

Clevere Zusammenarbeit

Andere große Unternehmen schließen sich direkt mit kleineren Profis zusammen. Mars hat sich die Kenntnisse von PIPA, einem KI- und Datenanalyseunternehmen mit Schwerpunkt auf Ernährung, zu Nutze gemacht. Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, neue Produkte für Lebensmittel, Getränke und Nahrungsergänzungsmittel zu finden. Ein Beispiel für die Flexibilität, die diese Partnerschaften - im Gegensatz zu Akquisitionen - bieten, ist die Zusammenarbeit von PIPA mit EverGrain. Das Unternehmen des Brauereiriesen AB InBev ist auf nachhaltige Inhaltsstoffe spezialisierten mit dem Ziel, das volle ernährungswissenschaftliche Potenzial von upgecyceltem Gerstenprotein zu erforschen.

Hadar Sutovsky, der Vizepräsident für externe Innovation bei der ICL Group, hat kürzlich gesagt, „dass Unternehmen durch kleine, kontrollierte Tests mit Start-ups das Risiko von neuen Technologien reduzieren. Die ICL Group betreibt auch den Planet Startup Hub, um ihre eigenen Ressourcen und Erfahrungen mit externen Ideen und Innovationen zu bereichern und dadurch neue Produkte auf den Markt zu bringen."

Lösungen für die Wirtschaft und den Planeten

Im Mittelpunkt dieser Partnerschaften und Programme steht das wirtschaftliche Wachstum für alle beteiligten Parteien, ob groß oder klein. Außerdem werden bei einer möglichen Zusammenarbeit mit jungen Unternehmen die Bestrebungen nationaler Regierungen und internationaler Organisationen gefördert, die das Ziel beinhalten, Start-ups bei der Umsetzung von Lösungen für eine nachhaltige Zukunft zu unterstützen. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen hat neben der SEED-Partnerschaft das Agrifood Accelerator Programme ins Leben gerufen, um neue Unternehmen bei der Entwicklung ihrer Ideen zu unterstützen und gleichzeitig zu den Zielen der nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Die niederländische Regierung investiert in Innovationen auf pflanzlicher Basis, insbesondere im Bereich neuer Proteinquellen. Und mit Unterstützung von EU-Mitteln versucht EIT Food, Unternehmen zu unterstützen, die in den Bereichen Ernährung, Nachhaltigkeit, neue Anbaumethoden und Aquakultur tätig sind.

In einer nach wie vor hart umkämpften Welt führen die Realitäten einer ständig wachsenden Bevölkerung, Klimakatastrophen und wirtschaftliche Unbeständigkeit zu gemeinschaftlichen Lösungen. Start-ups und Disruptoren erhalten Zugang zu Finanzmitteln, Einrichtungen, Kontakten und Fachwissen, um ihr Geschäft auszubauen und gleichzeitig mehr Kontrolle zu behalten. Für die größeren, etablierten Player verringert sich das Innovationsrisiko, während sie auf frische unternehmerische Fähigkeiten und Kenntnisse zurückgreifen können. Und für öffentliche Institutionen gibt es einen Weg zur Industrie, der dazu beiträgt, lokale Maßnahmen mit globalen Zielen zu verbinden. Alles in allem eine Win-win-Situation.

Dieser Blogbeitrag wurde von Innova Market Insights zur Verfügung gestellt.