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Bio-Trends in Europa

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Bio-Produkte sind heute in den meisten Supermärkten weltweit erhältlich. Doch die Trends und Prioritäten in der Bio-Branche unterscheiden sich von Land zu Land. Wir werfen einen Blick auf unterschiedliche Ansätze und Bio-Trends rund um den Globus und zeigen, welche Länder eine Vorreiterrolle in der nachhaltigen Landwirtschaft einnehmen.

Eine Person hält eine Holzkiste mit frisch geerntetem Bio-Gemüse wie Karotten, Rote Bete, Zucchini, Zwiebeln und Knoblauch – Symbolbild für Bio-Trends.

Frisch angebaut und nachhaltig produziert – der Kern der Bio-Trends. (Bild: © textbest | Canva)

Farm to Fork: Transparenz und Regionalität

Immer mehr Verbraucher möchten nachvollziehen können, woher die Produkte stammen, die sie konsumieren. Dabei helfen ihnen unter anderem Herkunftskennzeichnungen und QR-Codes auf Verpackungen. Im Rahmen des „Green Deals“ der Europäischen Union stellt auch die „Farm to Fork“-Strategie (F2F) einen Schritt in Richtung von mehr Umweltschutz und einer nachhaltigen Lebensmittelproduktion dar. Der Einsatz von Pestiziden, Düngemitteln und Antibiotika im Tierfutter soll reduziert werden, um die ökologische Landwirtschaft zu fördern. Auch steht die F2F für eine höhere Transparenz entlang der Lieferkette und stärkt die Rolle der Primärerzeugenden.

Gemeinschaftlich bio

In öffentlichen Einrichtungen wie Kitas, Schulen und Krankenhäusern soll mehr Bio auf den Teller kommen. Deshalb fördert das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Heimat (BMLEH) mit Initiativen wie „Bio kann jeder – nachhaltig essen in Kita und Schule“ und „BitteBio – Mehr Bio in öffentlichen Küchen“ eine nachhaltigere Außer-Haus-Verpflegung in Deutschland. So setzt das BMLEH nicht nur ein sichtbares Zeichen für ein gesundes und ökologisches Verpflegungsangebot, sondern stärkt auch durch regionale Partnerschaften den lokalen Handel mit Bio-Lebensmitteln und -Getränken.

Vegan und plant-based: Die Nachfrage steigt

Vegane und pflanzliche Bio-Alternativen boomen auf dem weltweiten Markt. Gerade in Europa ist der Trend hin zu Milch- und Fleischersatzprodukten und pflanzenbasierten Snacks sichtbar: So gelten beispielsweise die Niederlande als Pioniere, wenn es um zellkultiviertes Fleisch geht. Die niederländische Regierung stellt gezielt finanzielle Mittel zur Verfügung, um den Aufbau der zellulären Landwirtschaft voranzutreiben.

Bio-Trends im asiatisch-pazifischen Raum

Asien und Ozeanien zeichnen sich insbesondere durch die folgenden Trends in der Bio-Branche aus:

Ökologischer Heimanbau durch Urban Farming

Die asiatischen Millionenstädte wie Singapur, Tokio und Shanghai gelten als Vorreiter der Urban-Farming-Bewegung. Ins Leben gerufen wurden die heimischen Bio-Gärten, weil es in den dicht besiedelten Metropolen wenig Flächen für den Anbau von regionalem Obst und Gemüse gibt. Beliebte Varianten sind das Vertical Farming, also der vertikale Anbau von Pflanzen an Hauswänden, und das Indoor-Farming, bei dem Pflanzen in Gewächshäusern auf Dächern von Supermärkten und anderen Gebäuden kultiviert werden. Mittlerweile erreicht der Trend weitere Länder, darunter auch Deutschland.

Ein urbaner Garten mit vielfältigem Bio-Gemüse vor einer modernen Skyline – Symbolbild für Bio-Trends in Städten.

Urban Farming gehört zu den Bio-Trends der Großstädte. (Bild: © textbest | Canva)

Bio für Babys

Erhebungen von Fortune Business Insights und Data Bridge Market Research (DBMR) zeigen, dass der asiatisch-pazifische Raum führend im Bereich der Bio-Babynahrung ist. Die Gründe sind vielfältig: Sie reichen von einer steigenden Geburtenrate in Ländern wie China und Indien bis zu einem zunehmenden Fokus auf den Nährstoffgehalt von Säuglingsnahrung.

Landwirtschaft wird regenerativ

Das Konzept der regenerativen Landwirtschaft legt den Fokus auf Biodiversität, CO2-Bindung und Bodenbewirtschaftung. Neuseeland und Australien treten dabei als Wegbereiter in Erscheinung – mit Regierungsinitiativen und Praktiken, die auf eine nachhaltige Landwirtschaft abzielen. Beispiele sind die Förderung von biologischen Anbaumethoden in Neuseeland und Rotationsweiden in der australischen Viehzucht.

Lebensmittel mit dem kleinen Extra

Funktionelle Lebensmittel, die mit Vitaminen und probiotischen Bakterien angereichert sind, gewinnen weltweit an Bedeutung. Die Spanne reicht von Backwaren über Milchprodukte bis zu Bio-Snacks. Der gesundheitliche Nutzen steht dabei im Vordergrund: Immer mehr Menschen wollen sich bewusst gesund ernähren und ihrem Körper etwas Gutes tun. Als führend in diesem Bereich gilt der asiatisch-pazifische Raum.

Saubere Zutatenliste dank Clean Labels

Eine kurze Zutatenliste mit wenigen Zusatzstoffen und klarer Herkunftskennzeichnung: Immer mehr Verbraucher wünschen sich Produkte mit Clean Labels. Viele Bio-Produkte erfüllen das Kriterium bereits. Obwohl es sich um ein weltweites Phänomen handelt, ist der Bio-Trend vor allem im asiatisch-pazifischen Raum verbreitet, wobei China aktuell den größten Markt dafür bietet. Ein wichtiger Grund hierfür ist der steigende Lebensstandard der Nachfragenden.

In Nordamerika lassen sich die folgenden Bio-Trends beobachten:

Eco-Labels für ökologische und soziale Verantwortung

Vor dem Hintergrund des steigenden Interesses für Umweltschutz und Nachhaltigkeit bieten Eco-Labels wie „USDA Organic“ und „Fair Trade USA“ den Verbrauchern Orientierung. Sie unterstützen informierte Kaufentscheidungen und grünen Konsum, sei es durch ethischen Handel, ökologische Landwirtschaft oder schonende Ressourcennutzung. Die USA und Kanada gelten dank eines hohen Umweltbewusstseins der Bevölkerung als führende Regionen im Bereich der Öko-Labels.

Bio und Online-Handel: Direkt an die Konsumierenden

Unternehmen wie Imperfect Foods treiben den Online-Handel von Bio-Produkten an. Sie liefern den Verbrauchern digitale Plattformen, über die diese ohne Zwischenstation im stationären Handel direkt von den erzeugenden Unternehmen Bio-Waren kaufen können. Besonders beliebt ist das Direct-to-Consumer-Modell bei vielen Nachfragenden durch markeneigene Abo-Modelle und überzeugendes Social-Media-Marketing.

Bio-Produktion mit BIPoC-Farmerinnen und -Farmern

Verschiedene Nicht-Regierungsorganisationen fördern kleinere Communitys, die Bio-Landwirtschaft betreiben. „Nature For Justice“ und „Black Farmer Fund“ richten sich beispielsweise an Minderheiten wie BIPoC-Farmerinnen und -Farmer, also Schwarze, Indigene und nicht-weiße Menschen. Diese werden durch finanzielle Mittel unterstützt. So soll die Diversität der Bio-Produktion und die ökologische Landwirtschaft in Nordamerika sowie die nachhaltige Nutzung von Ressourcen gestärkt werden.

Ein weitläufiges Bio-Feld mit grünem Gemüseanbau und alten Olivenbäumen – Symbolbild für nachhaltige Bio-Trends in der Landwirtschaft.

Bio-Trends in Nordamerika zielen auf Biodiversität ab. (Bild: © textbest | Canva)

Der Umwelt zuliebe: Bio-Trends setzen Standards

Bio ist kein kurzfristiger Trend mehr, sondern etabliert sich als neuer Standard, ob im Supermarkt oder auf dem Feld. Dabei geht es um viel mehr als das bloße Produkt: Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Tierwohl sind eng verknüpft mit dem Begriff Bio. So spiegeln die Trends aktuelle Erwartungen und Wünsche der Verbraucher wider und zeigen, wohin sich der Bio-Markt entwickeln wird.

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Autorin

Sanja Wisniewski