Köln: 04.–08.10.2025 #anuga

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Die Zukunft des Lebensmitteleinzelhandels: Warum Anpassung und Integration entscheidend sind


Die Pandemie hat einen Boom im Online-Lebensmitteleinkauf ausgelöst. Obwohl wirtschaftliche Herausforderungen das Wachstum vorübergehend bremsen könnten, bleibt die Nachfrage nach Online-Services von Lebensmittelhändlern bestehen. Die Zukunft liegt in der nahtlosen Integration von physischen und digitalen Kanälen, da Verbraucherinnen und Verbraucher jeden Alters vermehrt online einkaufen. Dabei werden Automatisierung und personalisierte Angebote immer wichtiger bei der Optimierung von Geschäftsprozessen. Zeitgleich fordern jüngere Käuferinnen und Käufer Transparenz und ethische Standards.

Technologische Entwicklungen wie Automatisierung und Datenanalyse werden die Zukunft des Lebensmitteleinzelhandels prägen. Der Markt für Online-Lebensmitteleinkäufe wird weiterhin stark wachsen, was bedeutet, dass sich Unternehmen anpassen müssen, um von diesem Trend zu profitieren. Dabei ist es wichtig, die gesamte Wertschöpfungskette zu betrachten und die Chancen des Online-Geschäfts zu nutzen. Durch das Sammeln von Kundendaten beispielsweise können Einzelhändler ihre Kundschaft besser verstehen und personalisierte Angebote bereitstellen.

Was will die Kundschaft?


In einem Umfeld, in dem starke soziale und technologische Strömungen auf wirtschaftliche Turbulenzen treffen, sind Lebensmittelhändler gefordert, sich auf das zu konzentrieren, was die Kundschaft möchte. So zeigen sich Verbraucherinnen und Verbraucher zunehmend anspruchsvoller und legen vermehrt Wert auf Nachhaltigkeit, Transparenz in der Lieferkette und ethische Aspekte beim Einkauf von Lebensmitteln. Um erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen sich diesen Veränderungen stellen und flexibel agieren, um ihre Marktanteile zu halten oder auszubauen. Es ist von entscheidender Bedeutung, die gesamte Wertschöpfungskette zu betrachten und die Kundenerwartungen in Bezug auf Qualität, Auswahl und Service zu erfüllen. Insbesondere die Bedürfnisse der jüngeren Zielgruppe, die stärker von Umweltaspekten beeinflusst werden, sollten berücksichtigt werden.

Es gilt, neue Kanäle und Geschäftsmodelle zu entwickeln, Gewinne zu priorisieren und einen klaren Plan zu haben, um sich im Wettbewerb behaupten zu können. Nur durch proaktives Handeln und eine kluge strategische Ausrichtung können Lebensmittelhändler die Chancen nutzen, die der sich wandelnde Markt bietet, und ihre Position in der Branche sichern.

Aufschwung des Handels durch COVID-19


Der Online-Lebensmittelhandel hat durch die COVID-19-Pandemie einen enormen Aufschwung erfahren. Auch nach der Pandemie sind die Kundinnen und Kunden, insbesondere digitale Natives, zunehmend bereit, Lebensmittel online zu kaufen. Demzufolge wird der Marktanteil des Online-Lebensmittelhandels voraussichtlich weiter steigen.

Es gibt verschiedene Geschäftsmodelle im Online-Lebensmittelhandel, die auf unterschiedliche Kundengruppen und Einkaufsanlässe abzielen. Nischenanbieter können erfolgreich sein, indem sie eine spezialisierte Auswahl an Premium-Produkten für bestimmte Zielgruppen anbieten. Die Zusammenarbeit mit Aggregatoren und Technologieunternehmen kann Einzelhändlern Zugang zu neuen Technologien und Ressourcen verschaffen. Um rentabel zu sein, müssen Unternehmen ihre Betriebsabläufe optimieren und Kosten senken. Automatisierung, Robotik und Datenanalyse spielen dabei eine wichtige Rolle, um sinnvolle Synergien nutzen zu können.

Kollaborationen und Partnerschaften zwischen traditionellen Einzelhändlern und Online-Playern können den Erfolg im E-Commerce-Bereich vorantreiben. Es ist an der Zeit, dass Einzelhändler Markttests durchführen und Expertise im Bereich Online-Transaktionen und Lieferung aufbauen, um sich auf das Skalieren ihres Geschäfts vorzubereiten. Es liegt ein vielversprechender Weg vor ihnen, um den Herausforderungen des digitalen Wandels im Lebensmitteleinzelhandel erfolgreich zu begegnen.

Fest steht: Die Zukunft des Lebensmittelhandels wird sich drastisch verändern, und das aussichtsreichste Geschäftsmodell wird Omnichannel sein. Omnichannel-Anbieter, die sowohl Online- als auch Offline-Vertriebskanäle nutzen, haben einen Wettbewerbsvorteil, da sie eine enge Kundenbindung und umfangreiche Informationen über die Kundenbedürfnisse haben. Dementsprechend kann die Zusammenarbeit mit Online-Anbietern traditionellen Einzelhändlern helfen, Kompetenzen zu erweitern und das Geschäft auszubauen.

Kooperation zwischen REWE und Flink


Wie ein kundenorientierten E-Commerce-Konzept erfolgreich umgesetzt wird, zeigt die Kooperation zwischen REWE und Flink. REWE hat bereits ein starkes Geschäft mit Lieferung nach Hause und Click & Collect aufgebaut und baut nun sein Angebot aus, indem es die Lieferoptionen nach Hause erweitert und ultraschnelle Fahrradlieferungen durch Flink anbietet. Frühzeitig in eGrocery-Märkte zu investieren, war eine strategisch sinnvolle Entscheidung, um die Marktposition zu halten oder auszubauen.

Aggregatoren und Technologieunternehmen haben die Technologie und Kompetenzen, um im Bereich eGrocery erfolgreich zu sein. Für die Lieferung von gekühlten Lebensmitteln gibt es jedoch logistische Herausforderungen, während die Lieferung von Trockenwaren einfacher ist. Es zeigt sich jedoch eindeutig, dass der Omnichannel-Ansatz, der eine nahtlose Integration von Online- und Offline-Kanälen im Lebensmittelhandel ermöglicht, zur Zukunft der Branche wird.

Lohnt sich die Zusammenarbeit von Online-Anbietern mit traditionellen Einzelhändlern?

  • Die Zusammenarbeit mit bestehenden Online-Anbietern kann eine weniger riskante Strategie sein als der Aufbau eines eigenen Dienstes. Dabei müssen Einzelhändler ihre Produkte und Interaktionen mit Lieferanten anpassen, um den Anforderungen des Omnichannel-Modells gerecht zu werden.
  • Unternehmen müssen eine hohe Agilität aufweisen, um den sich wandelnden Marktbedingungen zu entsprechen und ihre Rentabilität zu steigern.
  • Diverse Studien haben gezeigt, dass Omnichannel-Kundinnen und -Kunden tendenziell bei jedem Einkauf mehr Geld ausgeben als die reine Online- oder Offline-Kundschaft. Dies liegt daran, dass Omnichannel-Anbieter eine enge Kundenbeziehung haben und umfangreiche Informationen über die Bedürfnisse der Konsumierenden besitzen.

Quelle: PwC